LVZ: Fischer hat den falschen Kurs der Grünen schon längere Zeit vorausgeahnt: 'Oh, oh, das wird schief gehen' Mehrheiten müssten 'in der Mitte' errungen werden, nicht am Rand!
Datum: Samstag, dem 05. Oktober 2013
Thema: Sachsen News


Leipzig (ots) - Der frühere Bundesaußenminister und Spitzenpolitiker der Grünen, Joschka Fischer, hat seiner Partei dringend geraten, sich auf ihre alten Stärken zu besinnen und den Fehler mit der Links-Gewichtung zu beenden.

In einem Video-Interview mit der bei der Mediengruppe Madsack erscheinenden "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sagte Fischer, er habe bereits nach dem Wahlprogrammparteitag der Grünen vor einer Fehlorientierung gewarnt.

"Oh, oh, das wird schief gehen", habe er gewarnt. "Man kann nicht von den Leuten verlangen, wähl mich und dann wird es bitter für dich." Das sei etwas zu viel.

Vertreter von Parteien, die verändern wollten, stünden ganz anders unter Beobachtung von Wählerinnen und Wähler als konservative Parteien.

"Deswegen spielt die Vertrauensfrage eine so große Rolle für "linke" Parteien." Es sei schwerer, aus einer linken Position heraus mehrheitsfähig zu werden, als aus einer rechten Position heraus. "Und da war die Steuerpolitik nicht weit gedacht."

Die Grünen hätten weiterhin ein großes Potenzial, ganz sicher um die 18 Prozent. Ich glaube, "die müssen nicht gerettet werden. Die müssen die Fehler, die sie gemacht haben, intern analysieren und dann die notwendigen Korrekturen vornehmen".

Weil man den falschen Schwerpunkt im Wahlkampf gesetzt habe, sei es nicht gelungen, dieses Potenzial abzurufen.

Die Grünen müssten "bei dem bleiben, wo sie stark sind" und große Themen wie Energiewende, Netzpolitik und Europa offensiv vertreten. Damit erreiche man die besonders aufgeschlossene junge grüne Wählerklientel.

"Der Generationenwechsel hätte Schritt für Schritt stattfinden sollen", so Fischers Konsequenz aus der jüngsten Wahlschlappe der Grünen. "Jeder und jede kommt eben an einen Punkt, wo man eigentlich besser daran tut, sich zurückzuziehen nach einer Wahlniederlage."

Jetzt werde dieser Generationenwechsel "in einem Akt vollzogen, in einer Situation relativer Schwäche". Das schaffe zusätzliche Herausforderungen, "aber das ist keine Existenzfrage", zeigte sich Fischer überzeugt.

Mehrheiten braucht man, wenn man regieren will. Wenn man opponieren will und keine Angst vor der Fünf-Prozent-Hürde hat, kann man sich am Rande aufhalten. Mehrheiten würden in einer stabilen Demokratie in der Mitte geschaffen.

"Wenn Mehrheiten am Rande geschaffen werden, wird es in der Regel gefährlich, wie wir aus der Geschichte wissen."

Soziale Gerechtigkeit sei ein Thema der Grünen und werde es bleiben. "Aber es kann nicht im Zentrum stehen. Das kann die Linkspartei besser." Bei den Grünen müssten wieder andere Themen eine zentrale Rolle spielen, zum Beispiel ökologische Fragen.

Pressekontakt:

Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/6351/2569944/lvz-fischer-hat-den-falschen-kurs-der-gruenen-schon-laengere-zeit-vorausgeahnt-oh-oh-das-wird von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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Leipzig (ots) - Der frühere Bundesaußenminister und Spitzenpolitiker der Grünen, Joschka Fischer, hat seiner Partei dringend geraten, sich auf ihre alten Stärken zu besinnen und den Fehler mit der Links-Gewichtung zu beenden.

In einem Video-Interview mit der bei der Mediengruppe Madsack erscheinenden "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sagte Fischer, er habe bereits nach dem Wahlprogrammparteitag der Grünen vor einer Fehlorientierung gewarnt.

"Oh, oh, das wird schief gehen", habe er gewarnt. "Man kann nicht von den Leuten verlangen, wähl mich und dann wird es bitter für dich." Das sei etwas zu viel.

Vertreter von Parteien, die verändern wollten, stünden ganz anders unter Beobachtung von Wählerinnen und Wähler als konservative Parteien.

"Deswegen spielt die Vertrauensfrage eine so große Rolle für "linke" Parteien." Es sei schwerer, aus einer linken Position heraus mehrheitsfähig zu werden, als aus einer rechten Position heraus. "Und da war die Steuerpolitik nicht weit gedacht."

Die Grünen hätten weiterhin ein großes Potenzial, ganz sicher um die 18 Prozent. Ich glaube, "die müssen nicht gerettet werden. Die müssen die Fehler, die sie gemacht haben, intern analysieren und dann die notwendigen Korrekturen vornehmen".

Weil man den falschen Schwerpunkt im Wahlkampf gesetzt habe, sei es nicht gelungen, dieses Potenzial abzurufen.

Die Grünen müssten "bei dem bleiben, wo sie stark sind" und große Themen wie Energiewende, Netzpolitik und Europa offensiv vertreten. Damit erreiche man die besonders aufgeschlossene junge grüne Wählerklientel.

"Der Generationenwechsel hätte Schritt für Schritt stattfinden sollen", so Fischers Konsequenz aus der jüngsten Wahlschlappe der Grünen. "Jeder und jede kommt eben an einen Punkt, wo man eigentlich besser daran tut, sich zurückzuziehen nach einer Wahlniederlage."

Jetzt werde dieser Generationenwechsel "in einem Akt vollzogen, in einer Situation relativer Schwäche". Das schaffe zusätzliche Herausforderungen, "aber das ist keine Existenzfrage", zeigte sich Fischer überzeugt.

Mehrheiten braucht man, wenn man regieren will. Wenn man opponieren will und keine Angst vor der Fünf-Prozent-Hürde hat, kann man sich am Rande aufhalten. Mehrheiten würden in einer stabilen Demokratie in der Mitte geschaffen.

"Wenn Mehrheiten am Rande geschaffen werden, wird es in der Regel gefährlich, wie wir aus der Geschichte wissen."

Soziale Gerechtigkeit sei ein Thema der Grünen und werde es bleiben. "Aber es kann nicht im Zentrum stehen. Das kann die Linkspartei besser." Bei den Grünen müssten wieder andere Themen eine zentrale Rolle spielen, zum Beispiel ökologische Fragen.

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Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/6351/2569944/lvz-fischer-hat-den-falschen-kurs-der-gruenen-schon-laengere-zeit-vorausgeahnt-oh-oh-das-wird von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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